Artensterben

Wie jeder, der ein Grundstück hat, helfen kann

Unsere Ahnen benötigten strukturreiche Landschaften, um zu überleben. In Gegenden mit Schutz bietenden Höhlen, Wasserstellen, Jagdmöglichkeiten und nährenden und heilenden Pflanzen und Bäumen ließen sie sich gerne nieder. Dort konnten sie sich entwickeln und fortpflanzen. Sobald sie an einem Ort zu viele wurden, zog ein Teil weiter und suchte sich einen neuen Lebensraum. Das ist unsere Geschichte. Im Gegensatz zu uns Menschen (mit Ausnahme der Naturvölker), funktioniert das Überleben von Fauna und Flora immer noch wie in der Steinzeit. Wir müssen das so respektieren und annehmen. Denn, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, sind wir abhängig von unserer Tier- und Pflanzenwelt. Der Schutz und Erhalt ist eine globale Aufgabe, die uns in ihrer Dimension und Komplexität aber schlichtweg als unlösbar erscheint.

 

Aber wir können diese Aufgabe ja mal hier, in Edingen-Neckarhausen, in einer für uns erfassbaren Dimension andenken. Wie wäre es, wenn wir uns einfach mal klein denken. So klein wie ein Igel oder noch kleiner, wie eine Kröte oder Hummel. Da reichen schon ganz kleine Schutzhöhlen in Steinritzen, larvenreiche Jagdgründe wie Holzhaufen, nektarreiche Wildpflanzenbeete, naturnahe Wasserstellen, Wildstrauchhecken und heimische Bäume, die wir in unsere Gärten einbringen können, um das Überleben für die nächsten Generationen zu sichern.

 

Den 2020 gestarteten Nabugarten gestalten wir mit dem Gedanken: Strukturreichtum + Pflanzenvielfalt = Artenvielfalt. Das funktioniert. Besonders die Wildbienen und Eidechsen vermehren sich prächtig. Jetzt brauchen wir nur weitere Gärten, die ähnliche Voraussetzungen bieten, damit die mittlerweile selten gewordenen Tiere sich wieder ausbreiten können. Und vielleicht auch der Schwalbenschwanz, den es im Kraichgau oder Odenwald noch gibt, wieder Schritt für Schritt hier herwandern kann. Biotopvernetzung oder Trittsteinbiotope schaffen heißt das im Fachjargon. Die Umweltämter arbeiten zwar mit Hochdruck daran, aber die Mühlen mahlen gerade hier langsam, weil kaum jemand wertvolle Fläche langfristig dafür hergeben möchte. Wir finden, es muss schneller gehen, denn immer mehr Tierarten verschwinden hier, können hier einfach nicht mehr überleben. Bitte machen Sie mit, bieten Sie in Ihrem Garten Insekten, Amphibien, Echsen und Kleinsäugern einen Lebensraum. Wir NABUs stehen Ihnen dabei gerne mit Rat und Tat zur Seite.

 

Ach ja, Gartenhobbing für Kröten und Co. funktioniert nur, wenn die Tiere nicht auch noch, zusätzlich zu den vielen Verkehrswegen, an einem undurchdringlichen Zaun scheitern. Oder einem riesigen Mähroboter begegnen (voll Science-Fiction) oder keine Schutzräume (Dornenbüsche, kleine Ritzen und Höhlen) vor einem „T-Rex“ namens Katze finden.


Unser Angebot: NABU-Gartenberatung

(nur für Edingen-Neckarhausen, Mannheim-Friedrichsfeld, Ladenburg)

Sie wollen auf Ihrem Grundstück etwas gegen das Artensterben tun oder wünschen sich einen gießarmen und pflegeleichteren Garten, in dem es summt und brummt? Wir erklären vor Ort, wie Sie Ihren Garten insekten- und kleintierfreundlich optimieren können, welche naturnahen Gestaltungselemente für Ihren Garten sinnvoll und einfach umsetzbar sind und welche insektenfreundlichen Pflanzen wo hin passen.

 

Wir beraten Sie ehrenamtlich in Ihrem eigenen Garten gegen eine Spende. Terminvereinbarung/Kontakt: info@nabu-edingen-neckarhausen.de


Unsere Top 10 der heimischen Pflanzen

Damit pflanzen Sie nützliche Tiere in Ihren Garten

Heimische Pflanzen und heimische Tiere sind schon seit jeher aufeinander angewiesen und haben ihr Leben aufeinander abgestimmt. Gerade Insekten können ohne heimische Pflanzen nicht überleben. Manche sind auf eine Pflanzengattung, manche sogar auf eine bestimmte Pflanzenart angewiesen. Wenn Sie heimische Pflanzen im Garten haben, kommen auch viele nützliche Vögel und Insekten in Ihren Garten  Hier unsere Top 10 der wertvollsten Pflanzen:

 

Wildstauden und Wildsträucher und -bäume::

  1. Glockenblumen (viele Arten für unterschiedlichste Standorte)
  2. Hornklee (verträgt gut Trockenheit)
  3. Skabiosen (viele Arten für unterschiedlichste Standorte)
  4. Brennnesseln (viele Schmetterlingsraupen sind auf sie angewiesen, also gönnen Sie ihnen ein Plätzchen)
  5. Weiden (es gibt auch kleinbleibende Sorten wie Balsam-, Spieß- oder Purpurweide)
  6. Beerenobst, Him-Johannis-Stachelbeeren (lieben eher Halbschatten und keine trockenen Böden)
  7. Obstbäume und Wildobstbäume (Apfel, Birne, Elsbeere, Vogelbeere, undundund)
  8. Faulbaum (liebt eher Halbschatten und keine trockenen Böden)
  9. Wildrosen (Gefüllte Rosen haben keinerlei ökologischen Nährwert!)
  10. Weißdorn (viele Arten für unterschiedlichste Standorte)

 

„Was Naturgärten schön macht ist nicht das Design, sondern dass wir das Leben in ihnen erleben“

Andreas Winkler, Naturgartenpionier

 

 

Bezugsquellen:

https://www.gaertnerei-strickler.de/

https://www.lebensinseln-shop.de/

https://www.gaissmayer.de

www.biolandbaumschule.de

 

Tipps für Naturgärten:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/index.html

https://naturgarten.org/wissen/der-naturgarten/

https://www.loewenzahn.at/magazin/naturgarten-anlegen/